Karl der Große erobert die Altmark. Damit gehört die Altmark nun zum fränkischen Reich und wird unter den Bistümern Halberstadt und Verden aufgeteilt.

Frühjahr 711 Arabische Invasoren landen von Marokko aus auf Gibraltar

714 Die Westgoten auf der iberischen Halbinsel (Spanien) unterliegen den muslimischen Arabern. Das Emirat von Cordoba entsteht.

16. Dezember 714 Der fränkische Hausmeier Pippin der Mittlere stirbt. Er wurde in Chevremont (Vesdre) beerdigt. Seine Nachfolge trat Karl Martell, Pippins Sohn aus einer außerehelichen Beziehung mit Chalpaida, an, nachdem er sich gegen die Ansprüche von Plektrud, der Witwe Pippins, die die Enkel als Erben Pippins sah, durchgesetzt hatte.

716 Karl Martell, wird mit der Armee von Austrasien (östlicher Teil des fränkischen Reiches, Wiege der Karolinger) von einem neustrisch-friesischem  Heer unter Führung von Raganfried, König Chilperich II. und Radbod besiegt

um 725 Friesische Kaufleute gründen an der Schlei (im heutigen Schleswig-Holstein) einen Ort namens Haithabu, Haithabu wird später zur führenden Handelsmetropole im Ostseeraum

732 Karl Martell, Hausmeier der Merowinger, wehrt einen Einfall der Sarazenen aus Spanien ab. Damit stabilisiert er den Aufstieg der Karolinger.

737 bis 741 Nach dem Tod des Merowingerkönigs Theuderich IV. setzt der fränkische Hausmeier Karl Martell keinen nachfolgenden König ein. Bis zum Tod von Karl Martell im Jahr 741 bleibt der fränkische Königsthron unbesetzt und Karl Martell übernimmt in dieser Zeit  die Herrscheraufgaben. Er setzt als Erben seine drei Söhne Karlmann, Pippin und Grifo ein und nahm damit einen Dynastiewechsel von den Merowingern auf die Karolinger vor.

738 Der Papst ernennt den Mönch Bonifatius zum Legaten für Germanien. Er missioniert in den Ländern zwischen Rhein und Elbe und richtet die Kirche des Frankenreiches auf den Papst und die Lehre Roms aus.

2. April 747 oder 748 Karl der Große wird als Sohn Pippins des Jüngeren und Bertrada geboren, Pippin (einer der drei Söhne von Karl Martell) hat seine beiden Miterben (Karlmann und Grifo) aus der Macht gedrängt und herrscht allein über das Reich der Franken

751 Der Hausmeier Pippin (um 714-768), Sohn von Karl Martell, setzt mit Einverständnis des Papstes den Merowingerkönig Childerich III. ab (Childerich wurde bereits 737 von Karl Martell in einem Kloster interniert und damit faktisch entmachtet) und lässt sich selbst von den Großen des Reiches zu dessen Nachfolger proklamieren. Wie die Herrscher im Alten Testament lässt er sich später vom Papst salben; damit ist er König von Gottes Gnaden. Das Gottesgnadentum wird ein Abzeichen fast aller europäischer Herrscher.

754 Bonifatius, ein Missionar der u. a. die Chatten (Hessen) missioniert hat, wird auf einer Missionarsreise zu den Friesen erschlagen

754 - 756 Der von den Langobarden bedrohte Papst Stephan II. macht Pippin zum Schutzherrn von Rom. Der König überträgt dem Papst unter anderem die Gebiete nördlich und südlich von Rom und legt damit die Grundlage für den Kirchenstaat.

09. Oktober 768 Karl der Große (um 742-814) und sein Bruder Karlmann I., beerben ihren Vater Pippin und werden zu Königen des Frankenreiches gesalbt.

7. Dezember 771 Karlmann, der Bruder von Karl dem Großen, stirbt in der Königspfalz Samoussy im jetzigen Frankreich; er hinterlässt sein Frau und zwei Söhne, die seinen Reichsteil erben müssten; die Gefolgsleute Karlmanns proklamieren jedoch seinen Bruder Karl zum Nachfolger, so dass Karl zum Alleinherrscher des Frankenreiches wird, die Witwe Karlmanns flieht mit ihren Söhnen ins Reich der Langobarden (Norditalien), Karl löst seine Ehe mit einer Langobardenprinzessin und zieht eineinhalb Jahre später gegen die Langobarden

772 Karl der Große fällt mit einem Heer in Sachsen ein. Es beginnt die Eroberung des heidnischen Sachsenreiches, welches die Gebiete der östlichen Niederlande, Weser-Elbe-Gebiet (Holstein) bis zur Elbe umfasste. Bei seinem Feldzug zerstörte er auch die "Irminsu", das bedeutenste Heiligtum der Sachsen, welches wahrscheinlich ein Baum war. Die Sachsenkriege enden im Jahr 804.

05. Juni 774 Nach der Eroberung der Langobardenhauptstadt Pavia durch Karl den Großen wird das Langobardenreich (Norditalien) in das Frankenreich eingegliedert. Karl der Große erhält den Titel "König der Franken und Langobarden".

782 Karl der Große befiehlt als Rache für einen Aufstand die Hinrichtung der Aufständischen. Beim "Blutgericht von Verden" spricht man von 4.500 Hingerichteten, was aber hinsichtlich der Anzahl der Opfer in der aktuellen Forschung stark umstritten ist.

Weihnachten 785 Der Sachsenherzog Widukind lässt sich taufen und unterwirft sich Karl dem Großen, die Christianisierung der Sachsen dauert jedoch noch bis ca. 804 an

788 Der Verfasser der fränkischen Reichsannalen verwendet erstmals das lateinische Adjektiv "theodiscus", aus dem im Laufe der Zeit das Wort "deutsch" wird. Das Wort "diutisc" gebraucht wahrscheinlich erst der Mönch und Übersetzer Nokter Labeo (um 950-1022) als Bezeichnung für die deutsche Sprache. In den Reichsannalen wird auch der Fluss Havel erstmals erwähnt.

788 Tassilo III., Herzog von Baiern (ursprüngliche Schreibweise) wurde im Rahmen eines lehnsrechtlichen Prozesses von Karl dem Großen zum Tode verurteilt, später begnadigt und in die Abtei Jumieges (Frankreich) verbannt. Tassilo III. war dem Fränkischen Reich gegenüber lehnspflichtig. Nachdem sein Bündnis mit den Langobarden aufgrund der Eroberung des Langobardenreiches durch Karl den Großen endete, verbündete sich Tassilo mit den Awaren (Ungarn, Slowakei, Slowenien, Teile Tschechiens, Österreichs, Polens, Rumäniens, Kroatiens, Sebiens, Bosnien-Herzegowinas, Montenegros, Moldawiens, Bulgarien und auch kleine Teile der Ukraine) um seine Machtstellung gegenüber dem Fränkischen Reich zu stärken. Nach der Verurteilung Tassilos setzte Karl der Große seinen Schwager Gerold als Präfekten von Baiern ein und sicherte sich dadurch seine Macht und zudem eine Ausgangsbasis zur Eroberung des Awarenreiches.

ab 789 Karl der Große baut Aachen zu seiner Residenz aus.

793 Die Wikinger überfallen das Kloster Lingisfarne an der englischen Ostküste. Damit beginnt die Zeit des letztes großen Germanenstammes der Wikinger

26. Dezember 795 Leo III. folgt Hadrian als Papst, bisher wurde das Amt des Papstes unter den Adligen Roms vergeben, bei Leo handelt es sich jedoch um einen Aufsteiger in der Kirchenhierarchie

799 Wikinger überfallen das im Mündungsgebiet der Loire gelegene Mönchskloster St. Philibert, es ist der erste Einfall der Winkinger ins Frankenreich

25. April 799 Papst Leo III. wird während einer Prozession von Schlägern überfallen, verprügelt und in den Kerker geworfen. Die römischen Adelsfamilien werfen ihm Meineid und Ehebruch vor. Der Papst kann fliehen und erhält bei Karl dem Großen auf der Pfalz in Paderborn Zuflucht.

Herbst 799 Karl der Große lässt Papst Leo III. mit einer Eskorte nach Rom geleiten.