Am Ende der Eiszeit, so ca. 9.600 Jahre v.Chr. wird es in Mitteleuropa sichtlich wärmer. Das Eis, welches ungefähr bis zum heutigen Berlin, teilweise auch etwas darüber hinaus, gekommen ist, schmilzt und formt die Landschaft. Es entstehen sanfte Hügel, Seen, Moore und Flüsse. Der Boden ist oft sandig. Die Erwärmung fördert den Bewuchs der Landschaft. Zunächst entstand eine Tundra mit niedrigem Bewuchs und Dauerfrostboden, der nur im Sommer an der Oberfläche etwas auftaute. Erst mit einer weiteren Erwärmung nahm auch die Vegetation zu. Auf sandigem Boden fühlen sich Kiefern sehr wohl. Es wachsen auch Birken, Weiden, Haselnusssträucher, Pappeln und Erlen. Durch die Natur streifen Elche, Hirsche, Rehe, Wildschweine, Wildpferde, Füchse, Wölfe, Hasen und auch Braunbären. Die Flüsse und Bäche bieten Bibern, Fischottern, Welsen und Hechten gute Bedingungen. In der Luft schwirrten Vögel und zahlreiche Insekten.

Es sind auch gute Bedingungen für die Menschen. Die Natur bietet Früchte, Kräuter und Wurzeln. Zum Jagen gibt es auch ausreichend Gelegenheit. Und so wundert es nicht, dass an mehreren Orten in Brandenburg teilweise sehr gut erhaltene Funde, die von einer mittelsteinzeitlichen Besiedlung zeugen, gefunden wurden.

In der Nähe von Friesack konnten ungefähr 65 Besiedlungsphasen in einem zeitlichen Verlauf von ca. 3.000 Jahren festgestellt werden.

Zu den Fundstücken gehören bearbeitete Tierknochen, Schöpfgefäße, Holzspeere mit Knochenspitzen die mit Hilfe von Pech befestigt wurden, Netze und Seile.

Bei Arbeiten in Schlaatz (Potsdam) wurden die Überreste eines Ur gefunden. Hier fehlten u. a. Knochen der Beine, während man auf den verbliebenen Knochen Kratzspuren von Werkzeigen fand. Die fleischreichen Beine wurden offensichtlich zur Weiterverarbeitung ins Lager transportiert.

Ein letzter zu erwähnender Fund aus der Mittelsteinzeit ist in Biesdorf gemacht worden. Hier wurde ein Hirschgeweih gefunden, welches aufgrund der Bearbeitung wahrscheinlich als Maske bei Ritualen getragen wurde.

An dieser Stelle möchte ich es nicht unerwähnt lassen, dass ich einen großen Anteil meiner Inspiration im Archäologischen Landesmuseum in Brandenburg/Havel und im Neuen Museum in Berlin erhalten habe. Für Geschichtsinteressierte ein unbedingtes Muss.