15. Jahrhundert Das Kloster Jerichow wurde zum Streitpunkt zwischen den Erzbischöfen von Magdeburg und dem Bischof von Havelberg, die Erzbischöfe wollten das Kloster unter landesherrliche Verwaltung stellen, während es aber kirchlich dem Bistum Havelberg unterstellt war
ca. 1400 Einwölbung des Mittelschiffs der Lorenzkirche in Salzwedel (Sachsen-Anhalt, Altmark)
21. Februar 1401 Bischof Johannes II. Wöpelitz stirbt in Havelberg
1401 In der Magdeburger Schöppenchronik wurde für dieses Jahr eine Missernte beschrieben
1403/1404 Die Magdeburger Schöppenchronik berichtet von einer Pestwelle
1404 Weihe eines Kreuzaltars durch die Knochenhauergilde in der Lorenzkirche in Salzwedel (Sachsen-Anhalt, Altmark)
3. Juni 1409 Markgraf Jobst benachrichtigt die Ratsherren zu Berlin, daß der Herzog von Pommern-Wolgast in das Land eindringe, und ruft sie zur Hilfe bei der Abwehr auf.
12. November 1409 Der alte Turm der Pfarrkirche St. Marien stürzt ein.
1410 Jobst von Mähren, aus dem Haus der Luxemburger, wird römisch-deutscher König
3. September 1410 Der märkische Raubritter Dietrich von Quitzow raubt das vor den Toren Berlins und Cöllns weidende Vieh. Bei den damit verbundenen Auseinandersetzungen gerieten 16 Berliner in Gefangenschaft.
18. Januar 1411 Jobst von Mähren stirbt, die Markgrafenschaft sowie die Kurstimme ging zurück an Sigismund von Luxemburg
8. Juli 1411 König Sigismund überträgt dem Burggrafen Friedrich VI. von Nürnberg aus dem Geschlecht der Hohenzollern die Verwaltung der Mark Brandenburg.
27. Juli 1411 Sigismund von Luxemburg wird römisch-deutscher König
4. Juli 1412 Friedrich VI., Burggraf von Nürnberg und seit 1411 als Verwalter der Mark Brandenburg, will mit einer Streitmacht die Huldigung Berlins erzwingen. Der Rat öffnete freiwillig das Tor und begrüßte den Hohenzollern mit einer Tonne Bernauer Bier.
1414 bis 1417 Das Konzil von Konstanz wird von Johannes XXIII., einem der drei amtierenden Päpste, einberufen, Ziel des Konzils soll die Aufhebung des abendländischen Schismas sein, nach drei Jahren treten alle drei Päpste zurück und Martin V. wird als alleiniger Papst gewählt
30. April 1415 Nachdem Friedrich IV. Burggraf von Nürnberg vom Deutschen König Sigismund 1411 zum Verwalter der Mark Brandenburg bestellt wurde (in dieser Zeit ging er massiv gegen das Raubrittertum in der Mark Brandenburg insbesondere gegen die Familie Quitzow vor), erhielt er am 30.04.1415 die erbliche Würde des Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg als Friedrich I. von Brandenburg, damit war er der erste Herrscher Brandenburgs incl. der Altmark aus dem Hause Hohenzollern
14. Februar 1417 Dietrich von Quitzow, einer der berüchtigtsten Raubritter der Mark Brandenburg, stirbt auf Schloß Herbecke (Harbke, heute eine Gemeinde im Kreis Oschatz). Beigesetzt wurde er im Jungfrauenkloster Marienborn.
13. Januar 1426 Kurfürst Friedrich I. hält sich zum letztenmal in der Mark Brandenburg auf und übergibt die Regentschaft seinem ältesten Sohn Johann, genannt der Alchimist. Johann war bereits seit 1417 mit Amtsgeschäften in der Mark betraut. Friedrich blieb jedoch Kurfürst.
1430 Entstehung des Zweisitzes auf dem Hochaltar des Havelberger Domes
1. Februar 1431 Berlin, Cölln, Frankfurt (Oder) sowie Alt- und Neustadt Brandenburg schließen ein Schutzbündnis zur gemeinsamen Abwehr von Raubüberfällen und landesherrlicher Gewalt.
28. Juni 1432 Durch die Vermittlung der verbündeten Städte Frankfurt und Brandenburg kommt zwischen Berlin und Cölln ein neuer Einigungsvertrag zustande. Neu war, daß auch innenpolitische Angelegenheiten gemeinsam verwaltet werden sollten.
1436 bis 1478 Osterburg (Sachsen-Anhalt, Altmark) ist Mitglied der Hanse
1437 Friedrich II. von Brandenburg übernahm die Regierungsgeschäfte seines Vaters Friedrich I. nachdem sein älterer Bruder Johann auf seine Erstgeborenenrechte verzichtet hat, drei Jahre später wird er auch Kurfürst von Brandenburg, bis 1447 regierte er die Marken von Brandenburg gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Friedrich dem Fetten
14. März 1438 Albrecht II., aus dem Hause Habsburg wird zum römisch-deutschen König gewählt, gleichzeitig war er König von Ungarn, Kroatien und Böhmen
1440 mehrere Angehörige der märkischen Ritterschaft, darunter der Hauptmann der Altmark Bernd v. d. Schulenburg und die Ritter Matthias v. Jagow, Vicke v. Bülow und Busse v. d. Schulenburg samt ihren Helfern richten einen Fehdebrief an die Herzöge Friedrich und Wilhelm von Sachsen und erklärten ihre Feindschaft Markgraf Friedrichs von Brandenburg wegen
02. Februar 1440 Friedrich III. aus dem Hause Habsburg wird zum römisch-deutschen König gewählt, seine Zeit als König ist mit 53 Jahren die längste in der römisch-deutsche Geschichte, Friedrich III. führte den Begriff "deutscher Nation" ein, so dass immer häufiger vom "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation" die Rede war
20. September 1440 Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg stirbt, entgegen der normalen Erbfolge übernimmt der zweitgeborene Sohn Friedrich II. das Amt des Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, Friedrich II. und wurde bekannt unter dem Beinahmen "der Eiserne" (Eisenzahn)
26. Februar 1442 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn greift auf Bitten der Gewerke in die Streitigkeiten der Doppelstadt Berlin-Cölln ein und trennt die gemeinsame Verwaltung
1. Mai 1442 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bestimmt, daß der von ihm eingesetzte und bestätigte Rat in den beiden Städten Berlin und Cölln bis zum nächsten Walpurgistage im Amt bleiben und eine Veränderung jährlich zu derselben Zeit vorgenommen werden soll
29. August 1442 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn rückt mit der Übermacht von 600 Reitern an, zieht durch das Spandauer Tor in Berlin- Cölln ein und zwingt den Rat, ihm ein Gelände am Spreeufer bei der Langen Brücke (Rathausbrücke) zum Bau eines Schlosses abzutreten.
31. Juli 1443 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn legt in Cölln an der Spree zwischen Stadtmauer und Dominikanerkloster den Grundstein für ein neues Stadtschloß.
1447 die Chorherren von Havelberg sollen nach Wilsnack umgesetzt werden, der Papst hat dies bereits genehmigt, aber die Chorherren wehrten sich und blieben in Havelberg
1447 Die Altmark und die Prignitz werden aus der Mark Brandenburg herausgelöst und von Friedrich dem Fetten, Bruder von Friedrich II. von Brandenburg regiert, Friedrich der Fette fördert die Ansiedlung von Juden, die sein Bruder Friedrich II. aus der Mark Brandenburg vertrieben hat, er residierte in Tangermünde, Salzwedel und Arneburg, mit seinem Tod am 6.10.1463 fällt die Altmark und die Prignitz zur Mark Brandenburg
20. Dezember 1447 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn beruft Herren, Mannen und Städte nach Spandau, um von ihnen Rat und Hilfe zu erlangen, wie er mit Berlin und Cölln verfahren solle, die ihn bei der Fortsetzung des Schloßbaus behinderte
Frühjahr 1448 Berliner und Cöllner Bürger setzen die Baugrube des in Bau befindlichen Stadtschlosses unter Wasser. Der Protest richtet sich gegen die Erstarkung der Macht des Landesherrn Friedrich II Eisenzahn und die immer weitere Einschränkung städtischer Freiheiten. Diese und andere Aktionen gingen als "Berliner Unwille" in die Geschichte ein.
1449 Verzicht der Magdeburger Erzbischöfe auf die Lehenshoheit an der Altmark
12. März 1451 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn bezieht das seit 1442 erbaute Schloß an der Spree. Berlin und Cölln wurden damit kurfürstliche Residenz.
1452 bis 1458 Seger Grassow ist Probst in Seehausen (Sachsen-Anhalt, Altmark)
19. März 1452 Friedrich III. aus dem Hause Habsburg wird von Papst Nicolaus V. zum Kaiser gekrönt
29. Mai 1453 Nach zweimonatiger Belagerung fällt Konstantinopel an die Osmanen, der letzte byzantinische Kaiser Konstantin XI. fällt wahrscheinlich im Kampf um die Stadt, der Fall Konstantinopels markiert das Ende des Byzantischen Reiches nach mehr als zweitausend Jahren
1454 Auf der Frankfurter Herbstmesse wird erstmals eine vom Mainzer Johannes Gutenberg mittels beweglicher Lettern gedruckte Bibel, die sog. Gutenberg-Bibel, angeboten. Die Erfindung der beweglichen Lettern aus Metall löst eine Revolution in der Kommunikation ein
1. Dezember 1454 Papst Nikolaus V. beauftragt den Bischof Stephan von Brandenburg, die Burgkapelle im neuen Schloß zu Cölln nach dem Antrag des Kurfürsten in eine Pfarrkirche zu verwandeln, mit Erhebung des Pfarrers zum beständigen Hofkaplan der kurfürstlichen Familie.
1457 Erste urkundliche Erwähnung von Arendsee (Sachsen-Anhalt, Altmark) als Stadt
25. April 1457 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn befiehlt, auf Beschluß des Landtags bei Strafe an Leib und Gut den Sonntag heiligzuhalten.
7. April 1460 Bischof Dietrich von Brandenburg erteilt zum Wiederaufbau der Berliner Nikolaikirche einen Ablaß.
2. April 1465 Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn errichtet in der Domkirche das erste Berliner Domkapitel und führt es feierlich ein. Nach der Bestätigung durch Papst Paul II erfolgte die kirchliche Einweisung durch den für Berlin zuständigen Bischof von Brandenburg, Dietrich von Stechow. Das achtköpfige Stiftskapitel wurde durch die Einnahmen aus umliegenden Dörfern, wie Lichtenrade, Schönefeld, Kaulsdorf u.a. versorgt. Der Dom stand jedoch zu jener Zeit südlich des Schlosses und damit nicht am jetzigen Standort.
1470 Erhöhung der Probstkapelle um ein weiteres Geschoss an der Südseite der Klosterkirche Arendsee (Sachsen-Anhalt, Altmark)
4. Juli 1470 Friedrich II. Eisenzahn übergibt die Markgrafenschaft an seinen Bruder Albrecht Achilles, bleibt jedoch noch bis zu seinem Tod 1471 Kurfürst.
10. Februar 1471 Friedrich II. Eisenzahn stirbt in Neustadt an der Aisch, sein Bruder Albrecht Achilles wird Kurfürst
1473 Albrecht Achilles, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg übergibt die Regierungsgeschäfte an seinen Sohn Johann Cicero, bis zu seinem Tod 1486 blieb er jedoch noch Kurfürst
1474 bis Mai 1475 Kaiser Friedrich III. ruft zum Reichskrieg gegen Karl den Kühnen auf, der die Stadt Neuss belagerte, er stellt ein Reichsheer auf und verwendet in diesem Zusammenhang erstmals die Bezeichnung "Heiliges Reich Deutscher Nation"
1480 Die altmärkischen Städte verweigern die Zahlung der Landbede gegenüber dem Grundherrn
1481 bis 1483 In der Magdeburger Schöppenchronik ist für diese Zeit eine Dürre beschrieben worden
10. November 1483 Martin Luther wird in Eisleben als Sohn einer Bauernfamilie geboren
14. Februar 1486 Maximilian I. wird in Frankfurt/Main von den Kurfürsten zum deutsch-römischen König gewählt
11. März 1486 Albrecht Achilles, Kurfürst und Markgraf von Brandenburg stirbt in Frankfurt/Main, sein Sohn Johann "Cicero" wird Kurfürst von Brandenburg
09. April 1486 Maximilian I. wird im Aachener Dom zum deutsch-römischen König gekrönt
09. Februar 1488 Kurfürst Johann (Cicero) ordnet eine Biersteuer in der Altmark an (12 Pfennige mehr pro Tonne Bier), daraufhin kam es zu Aufständen in Stendal, Salzwedel, Tangermünde, Osterburg, Seehausen, Werben, die Rädesführer wurden geköpft, am 06.05.1488 ergab sich als letztes die Stadt Gardelegen
1489 Erzbischof Ernst, Herzog von Sachsen, besetzte Jerichow (Sachsen-Anhalt) mit Waffengewalt und sperrte den Propst ein
17. Mai 1489 Nach gotischem Umbau wird St. Sebastian in Magdeburg neu geweiht
29.04.1490 Bischof Joachim von Brandenburg fordert zu Spenden für die Marienkirche auf, deren Vorsteher beschlossen haben, den begonnenen Turmbau zu vollenden und eine neue Kirchenglocke anzuschaffen, und verspricht allen Kirchenförderern einen 40tägigen Ablaß.
28. Juni 1490 Albrecht von Brandenburg wird als zweiter Sohn von Kurfürst Johann Cicero im Schloß Berlin-Cölln geboren. Er ging als Kardinal Albrecht von Brandenburg in die Geschichte ein, war Erzbischoff von Magdeburg und Mainz.
1493 Nach dem Tod seines Vaters Friedrich III. übernahm Maximilian I. den römisch-deutschen Königsthron und die Habsburgischen Erblande, Maximilian I. gilt als der letzte Ritter
August 1494 Der französische Konig Karl VIII. erhebt Ansprüche auf den Neapolitanischen Thron und bricht mit einem Heer nach Italien auf. Es beginnen die italienische Kriege.
17. November 1494 Der französische König Karl VIII. erobert mit seinem Heer die Stadt Florenz
31. Dezember 1494 Die Truppen des französischen Königs Karl VIII. dringen in Rom ein
22. Februar 1495 Der französische König Karl VIII. zieht, nachdem der König von Neapel Ferdinand II. geflohen ist, widerstandslos in Neapel ein
31. März 1495 Papst Alexander VI. arrangiert eine Heilige Liga die sich aus dem römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. und König Ferdinand von Aaragon zusammensetzt, deren Ziel die Vertreibung des französischen Königs Karl VIII. aus Italien ist
1495 Auf dem Reichstag zu Worms wurde der "Ewige Landfrieden" beschlossen, von nun an galt die Fehde (mittelalterliche Privatkriege zur Durchsetzung von Rechtsansprüchen) als kiminelle Handlung, an die Stelle der Fehde trat das Reichskammergericht, welches als oberstes Gericht des Reiches Streitverfahren entschied
20. Oktober 1496 Der Sohn von Maximilian I., Philipp der Schöne, wird mit der Tochter des spanischen Königspaares Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón, Johanna von Kastilien verheiratet, die Heirat soll das Bündnis des römisch-deutschen Reiches mit Spanien gegen Frankreich stärken
1497 Martin Luther ist Schüler in Magdeburg
1499 Joachim I. bestallt Albrecht v.d. Schulenburg zu Beetzendorf zum Hauptmann der Altmark
9. Januar 1499 Kurfürst und Markgraf von Brandenburg, Johann Cicero, stirbt in Arneburg (Sachsen-Anhalt, Altmark), sein Nachfolger als Markgraf und Kurfürst wird Joachim I. "Nestor"
